Vor Ort bietet die Biotopia Riesa in einem schönen denkmalgeschützten ehemaligen Schulgebäude Betreutes Wohnen für Jugendliche ab 15 Jahren an. Jeder unserer Bewohner*innen bewohnt ein eigenes kleines Appartement oder eine kleinteilige WG. Es wird in allen Lebensbereichen „Rund um die Uhr“ von gut ausgebildeten und berufserfahrenen pädagogischen Mitarbeitenden Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden und in Selbständigkeit gegeben.
Für Jugendliche ab 15 Jahren
Im Mittelpunkt steht das Wohl der Jugendlichen.
Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen
Unsere Arbeit findet immer in Abstimmung mit dem jeweils zuständigen Jugendamt gem. § 34 SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz) sowie § 34 in Verbindung mit § 35a und/oder § 41 SGB VIII statt. Die Biotopia Riesa ist eine gemeinnützige Gesellschaft und ein 100%iges Tochterunternehmen des Psychosozialen Trägervereins Sachsen e.V. (ptv Sachsen) mit Sitz in Riesa.
In das Betreute Wohnen werden bis zu 12 Jugendliche
und junge Erwachsene zwischen 15 und 18/21 Jahren aufgenommen, …
… die aufgrund von Schulabbrüchen, Schulbummelei bis hin zur Schulverweigerung keine schulischen Maßnahmen besuchen.
… die bislang in einer Familie gelebt haben, die aufgrund schwerwiegender Beziehungsstörungen und Konfliktsituationen eine Verselbständigung verhindert oder beeinträchtigt hat.
… die wegen Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Ablöseprozesses vom Elternhaus noch nicht selbständig leben können.
… für die es zur Verselbständigung wichtig ist, sich aus ihrem bisherigen sozialen Umfeld zu lösen – milieuferne Betreuung.
… die einen oder mehrere Heim- oder Wohngruppenaufenthalte, sogenannte Jugendhilfekarrieren (auch mit kündigungsbedingten Abbrüchen), hinter sich haben und deren Rückkehr in die Herkunfsfamilie nicht möglich ist.
Unsere Zielgruppe sind Jugendliche und junge Volljährige nach §34 SGB VIII und in Einzelfällen in Verbringung mit §35a und/oder §40 SGB VIII ((drohende) seelische Behinderung). Ausschlusskriterien sind körperliche Behinderung aufgrund der nicht geeigneten räumlichen Voraussetzungen (bauliche Barrierefreiheit ist nicht gegeben), schwere geistige Behinderung mit akutem Pflegebedarf und massive Drogen- und Alkoholabhängigkeit.
Begleitung bis hin zur Verselbständigung und der Übernahme von eigenem Wohnraum.
Sozialpädagogische Betreuung durch eine feste Betreuungsperson.
Bereitstellung von Wohnraum (Einzelwohnen und gemeinsame Wohnformen).
Einzel- und Gruppenarbeit
Unterstützung bei der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung, sowie bei Schul- und Berufsausbildung.
Pädagogische Betreuung mit Eingewöhnungsphase, Arbeitsphase und Ablösephase.
Übergeordnetes Ziel ist die kontinuierliche Verselbstständigung der Jugendlichen bei gleichzeitiger Reduzierung des Betreuungsangebots bis hin zur vollständigen Selbständigkeit. Getreu unseres Leitsatzes „So viel Unterstützung wie nötig, so wenig wie möglich“ hat die Hilfe zur Selbsthilfe immer oberste Priorität.
Dazu zählt, dass den Jugendlichen eine Schul- und Berufsausbildung ermöglicht werden soll und sie bei weiteren beruflichen Maßnahmen unterstützt werden.
Ziel ist nach Möglichekit die Eingliederung oder Wiedereingliederung in die Schule, die Berufsausbildung oder in den Arbeitsmarkt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung durch eine gezielte Unterstützung des Ich–Findungsprozesses. Besondere Bedeutung wird hierbei der Ich-Stärkung durch Förderung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins beigemessen. Die Verinnerlichung von Wert- und Normvorstellungen wie Toleranz, Akzeptanz als Basis für die eigenständige und verantwortungsbewusste Handlungskompetenz wird angestrebt. Die Jugendlichen entwickeln über Erlebnisse und Erfahrungen Einsichten für die Notwendigkeiten und Belange des täglichen Lebens. Während dieses Anpassungsprozesses wird die individuelle Förderung des Einzelnen nicht vernachlässigt.
Die jungen Menschen werden im geschützten Rahmen des Betreuten Wohnens mit Konfliktsituationen konfrontiert. Dass die Jugendlichen lernen diese als Alltagserscheinung zu erkennen, anzunehmen, damit umzugehen, sie zu steuern, bewusst einzusetzen und daraus Handlungsstrategien zu entwickeln, ist maßgeblicher Gegenstand der Arbeit.
Die Herausbildung und Förderung sozialer Kompetenzen durch die Wirkung gruppendynamischer Prozesse wird beispielsweise durch gemeinsames Alltagserleben wie gemeinschaftliches Frühstück und Abendessen und das Durchführen von Freizeitveranstaltungen unter der Woche und an den Wochenenden gestärkt. Die jungen Menschen erhalten Unterstützung bei der Bewältigung und Strukturierung ihres Alltags in häuslichen Belangen, Schule, Ausbildung, Arbeit, sinnvolle Freizeitgestaltung und bei der Integration in das soziale Umfeld.
Zusammen mit den Jugendlichen werden realistische Zukunftsperspektiven (z. B. wirtschaftliche Unabhängigkeit) anhand von regelmäßig erarbeiteten persönlichen Zielplanungen aufgezeigt, die ausgewertet und gegebenenfalls korrigiert werden.
Biotopia Riesa gGmbH
Betreutes Wohnen für Jugendliche